Mittwoch, 20. Juni 2012

Gewürze - die Alleskönner für heiße Tage

Gewürzmarkt in Nizza

















Die Sonne knallt. Es hat über 30 Grad und die Luft ist so trocken und schwül wie die Wüste Gobi. Abkühlung ist da genau das Richtige. Dieser Tage ist es draußen kaum auszuhalten und jeder ist um ein Kellerloch oder die Klimaanlage froh. Doch nicht wie ihr euch vielleicht jetzt denkt, gibt’s etwas aus den Tiefen der Eismaschine, sondern der Gewürzwelt!


Gewürze, bereits die alten Ägypter wussten, sich damit gesund und vor allem schön zu halten. Und diese hatten einen solch hohen Stellenwert, dass sie den Pharaonen auf die lange Reise ins Jenseits mitgegeben wurden. Der Wert manches Wundermittels hatte zeitweise den von Gold. Doch nicht nur die Ägypter wussten um dessen Wirkung. So wurde auch Hildegard von Bingen, „Gewürzheilige“, Gelehrte und Nonne, in den Bann dieser außergewöhnlichen Welt gezogen. Heilkundige Druiden, Schamanen und Kräuterweiblein wussten um die Kräfte der Kräuter und Gewürze, gewannen somit mehr Einfluss und wurden von den Menschen verehrt. Und noch heute geben wir unseren Speisen Gewürze hinzu um diese bekömmlicher oder überhaupt erst genießbar zu machen.


Individuelle Geschmacksgeber

Umgangssprachlich sagt man: Am Würzen erkennt man einen Meister. Und in der Tat sind Gewürze der Indikator für die Kreativität beim Kochen. Die einen sind schon mit einer Prise Salz und Pfeffer zufrieden, andere plündern ihren ganzen Gewürz-Vorrat um ein Essen genießen zu können. Doch auch hier trennt sich ganz deutlich die Spreu vom Weizen. Denn das Aroma, der Geschmack sowie der Gesundheitswert sind abhängig von der Qualität. Und hier lautet das Motto nicht: zahle 3 bekomme 4, sondern Qualität statt Quantität! Und nun ein paar besonders tolle Gewürze, die uns die Hitze erträglicher machen:

I wie Ingwer:
Jeder kennt ihn. Die kleine Knolle stammt aus Süd-und Mittelasien jedoch gibt es auch Anbaugebiete in Afrika und Südamerika. Er wird als Wurzel, Pulver oder kandierte Stücke mit Schokoladenüberzug angeboten. Je nach Knollenart, der chinesische ist milder als der afrikanische, hat er einen würzig-brennend, sehr nachhaltig und intensiven Geschmack. Im Sommer schmeckt er herrlich als abgekühlter Tee. Hierfür kocht ihr Wasser auf und lasst ein paar Stücke des frischen Ingwers darin ziehen. Einen Schuss Zitronensaft und ihr habt die perfekte Mischung, um euren wegen der Hitze hängenden Kreislauf wieder auf Trap zu bekommen.

S wie Sesam:
Über das Frühstück haben wir euch ja schon was erzählt. Doch streut mal ein paar Sesamsamen darüber. Denn diese sind sehr Mineralstoffhaltig (netter Nebeneffekt: Super für Haut und Haare). Durch das Schwitzen dieser Tage verlieren wir wichtige Stoffe, die man durch diese Körner wieder hinzuführen kann.  Der Sesam kommt ursprünglich auch Afrika , Südamerika und Indien. Es gibt jedoch nicht nur braune, sondern auch schwarze und gelbrote Sesamsamen.

Z wie Zimt:
Dieses Wundermittel stammt ursprünglich aus  Sri Lanka, den westindischen Inseln sowie dem indischen Ozean. Angeboten wird Zimt gemahlen oder als ganze Rinde. Geschmacklich ist er leicht süßlich-würzig sowie angenehm brennend. Meist kennt man ihn aus der Weihnachtsbäckerei und Süßspeisen. Der eldelste unter den Sorten ist der Ceylonzimt. Am besten ihr kauft ganze Zimtstangen, die erst kurz vor der Verwendung im Mörser zerstoßen werden. Wer wetterfühlig ist und bei dieser Schwülheit unter Kopfschmerzen leidet gibt einfach in das morgendliche Kaffeepulver eine Prise Zimt dazu und ist den Tag vor Kopfschmerzen gefeit. Das funktioniert aber nur, wenn ihr regelmäßig die Gewürze zu der Nahrung dazugebt.

Wo bekommt man den guten Stoff her?

Gewürze umhüllen die Nase mit einem unverwechselbaren Geruch


















Wie oben schon erwähnt, solltet ihr für die geringe Menge die ihr benötigt, Wert auf Qualität legen. Daher hier ein kleines 1x1 des Gewürzes:

  1. Schnäppchen gibt es bei Gewürzen nicht. Es sei denn, es wurden billigere untergemischt. So wird Safran gerne mit Kurkuma oder Kokos gestreckt.
  2. Joghurt Aufschriften „mit echter Bourbon-Vanille“ sind täuschend. Denn die schwarzen Körnchen stammen zwar ganz legal von entaromatisierten Vanillestangen, die aber eben Abfallprodukt sind. Das Aroma wird durch synthetisches Vanillin erzeugt.
  3. Gewürze sind umso besser, je reicher sie an würzenden Stoffen sind. Dabei spielen vor allem die richte Ernte zur Zeit des größten Wirkstoffgehalts eine Rolle. Daher solltet ihr immer daran riechen. Denn die Nase gibt einen guten Anhaltspunkt.
  4. Das Produkt mit der höchsten Qualität ist für den Verbraucher das Billigste. Hört sich komisch an, ergibt aber Sinn. Denn bei höchster Qualität braucht ihr ein Vielfaches weniger an Menge.
  5. Am besten daher einfach mal auf dem Wochenmarkt vorbei sehen und sich von der Duftvielfalt der Gewürze verführen lassen.
  6. Doch was bringt euch die beste Qualität, wenn sie nicht richtig aufbewahrt wird?  Die Würzkraft wird am besten erhalten, wenn ihr a) keine riesigen Mengen kauft und somit das Gewürz schnell verbraucht und b) die Wundermittel in braunen oder lichtundurchlässigen Gefäßen trocken aufbewahrt.
  7. Versucht, frische Produkte zu kaufen. Also z.B. frischen Knoblauch, Meerrettich oder Gartenkräuter.

Viel Spaß beim Ausprobieren und Testen!


Bildquelle: Foodbook Redaktion

2 Kommentare:

  1. es gibt halt auch nichts geileres als einen marokkanischen pfefferminztee bei 40 grad! LIEBE

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  2. Das stimmt. Der kühlt so herrlich frisch!! Und mit einem Schuss Minze bzw. Limettensaft wirds doppelt herrlich!

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